Wenn unser Team in ein neues Dorf kommt um Kontakt aufzunehmen und eine Arbeit anzufangen sind die ersten zwei Jahre immer die Schwierigsten. Wir müssen das Vertrauen der Dorffbevölkerung gewinnen ohne diese zu bestechen. Mit bestechen meine ich Versprechungen. Versprechungen das alles besser wird oder das wir ein Wasserprojekt machen. Unsere Besuche werden natürlicherweise mit Erwartungen verknüpft. Obwohl es uns am Herzen liegt das die Menschen Jesus kennelernen, wollen wir den freien Willen der Menschen nicht übergehen. Das heisst wir sind ehrlich über das was wir unterrichten und glauben aber knüpfen unsere Hilfe nicht an die Entscheidung der Bewohner welchen Glauben sie haben. Im Englischen sagt man: "no strings attached". So haben wir über die Jahre viele Projekte gemacht ohne ersichtliche "Frucht" zu sehen in diesen Dörfern zu sehen. Auf der anderen Seite durften wir aber auch das Vertrauen von Menschen in sonst eher schwierigen Dorfverhältnissen gewinnen. Wir sind nicht in die Welt berufen zu bekehren, sondern die gute Nachricht zu verkündigen und wenn Jemand sich Jesus anschliesst sie alles zu lehren was wir gelernt haben. Auf der anderen Seite sind wir auch berufen den Armen zu helfen, das zerbrochene zu verbinden, zu heilen und zu befreien.
Übrigens hat für mich das Wort Missionar einen sehr schlechten beigeschmack. Nicht das ich mich schämen würde. Oder Vielleicht doch? Vielleicht von der Art wie Menschen mich in eine Schublade stecken ohne mich anzuhören. Vielleicht wie es zu einem Hinderniss geworden ist. In gewissen Ländern ist es sogar gefährlich sich als Missionar auszugeben. Oft wird dieser Titel auch mit vielen Vorurteilen verbunden. normalerweise wird auch nur das schlechte genannt. Wie z.B. das ganze Bekehrungswesen, Bevormundung der Einheimischen, Bevorzug gewisser ethnischen Gruppen und meist auch noch gleich die Kreuzzüge.
Natürlich wird vergessen das meistens die ersten Schulen und Spitälern in den Ländern von Missionaren gebaut wurden. Das über Jahrzehnte Missionare treu den Armen gedient haben und ohne Verdienst ihr Leben hingegeben.
Das viel komisches und zum Teil auch trauriges auf dem "sogenannten "Misssionsfeld" geschieht wiel ich nicht abtun. Vielleicht bin ich darum auch sensibel geworden. Missionare sind keine Erlöser, auch wenn einige dies immer noch nicht begriffen haben. Was Missionare sein sollten sind vielmehr demütige Botschafter von Jesus ausgesandt.
So gebe ich mich eigendlich nie als Missionar aus, sonder eher als Entwicklungshelfer. Ich wünsche mir das sich Menschen Entwickeln können. Klar, auch zu Jesus Christus hin aber nicht um jeden Preis und vorallem nichht zum Preis des freien Willens.
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